Leitbild & Geschichte
Erfahre für was wir stehen und wie alles angefangen hat.
Leitbild & Geschichte
Erfahre für was wir stehen und wie alles angefangen hat.
Leitbild
Die Burgergemeinde Niederbipp dient der Allgemeinheit in erster Linie durch eine naturnahe und zeitgemässe Bewirtschaftung und Pflege der Wälder und des Kulturlandes in Niederbipp.
Oberstes Ziel unseres Handelns ist der schonende Umgang mit der natürlichen Ressource Wald. Die Wälder werden nach dem Dauerwaldprinzip, (den Grundsätzen der ANW Schweiz) bewirtschaftet. Marktbedürfnisse werden nach Möglichkeit berücksichtigt und den Zertifizierungsgrundsätzen wird nachgelebt. Im Wald wird der biologischen Vielfalt Rechnung getragen, spezifische Naturschutzleistungen sind langfristig sicherzustellen. Der Forstbetrieb bietet attraktive Arbeitsplätze und Lehrstellen an und stellt die laufende Aus- und Weiterbildung sicher. Der Betrieb optimiert seine Strukturen und betrieblichen Abläufe, damit die betrieblichen Leistungen kostengünstig erbracht werden können.
Die Burgergemeinde sichert den Fortbestand der Landwirtschaft durch Abgabe von Pachtland.
Die Burgergemeinde als Landbesitzerin strebt den Erhalt ihres Grundbesitzes an. Sie betreibt Wohn- und Industrie-bauförderung, wenn möglich mit Baurechten.
Die Nutzung der einheimischen Rohstoffe in Form von Energieholz wird mit Wärmeverbünden gefördert.
Die Burgergemeinde betreibt das Ferienheim „Chalet Bödeli“ an der Lenk. Die Stiftung ermöglicht es, den Schulen und der Bevölkerung von Niederbipp zu einem günstigen Preis das Ferienheim zur Verfügung zu stellen.
Institutionen und Werke, welche der Öffentlichkeit in sozialer und kultureller Hinsicht dienen, werden von der Burgergemeinde unterstützt.
Die Burgergemeinde nutzt und verwaltet ihr Vermögen mit Sorgfalt und erbringt auch marktwirtschaftliche Leistungen, um ihre Aufgaben kostendeckend und unabhängig zu erfüllen.
Sie pflegt den Kontakt und die Zusammenarbeit mit Gemeinwesen und Behörden aber auch mit Verbänden und weiteren Partnern. Sie hat Sitz in gemeinnützigen Stiftungen.
Die Burgergemeinde Niederbipp setzt sich für die Erhaltung und die Stärkung der Burgergemeinden im Kanton Bern ein.
Geschichte
Die Burgergemeinde Niederbipp entstand 1863 durch den Güterausscheidungsvertrag zwischen Einwohner- und Burgergemeinde. Dieser Vertrag wurde am 27. April 1863 durch Beschluss des Regierungsrates rechtskräftig. Seit dem 1. Januar 2008 gehört auch die Waldkirchenfeld-Korporation Niederbipp dazu. Diese ist ihrerseits bereits an Weihnachten 1609 durch den Walchilchen-Brieff entstanden. Dieser Brief ist auf Pergament geschrieben und trägt das Siegel des Landvogtes Samuel Holtzer. Dieses Dokument ist noch gut erhalten und befindet sich in unserem Archiv.
Waldkirchenfeld-Korporation
„Wir ein Gmein und Dorff zu Nider Bipp bekennendt und thun khundt hiemit, das uff Wienacht dis 1609 Jahres, als Wir ein Gmein Versammlung gehalten und ein Mehr Unsseres Waldkilchen Veldts und Theillung gehalten desselben wegen ergahn lassen, einhällig geraten und beschlossen
worden…“
ganzen Brief lesen →
So begann vor über 400 Jahren die Geschichte der Waldkirchenfeld-Korporation Niederbipp. Der „Waldchilchen Brieff“ trägt das Siegel des Vogtes Samuel Holtzer, Bernburger und Vogt zu Bipp.
Die heutige Rechtsform ist eine burgerliche Korporation und untersteht dem öffentlichen Recht. In der ersten Zeit wurde die ganze Fläche von allen Burgern gemeinsam genutzt, d.h. jeder Berechtigte konnte sein Vieh auf dieser Fläche weiden. Darüber wurde eisern gewacht. Als zum
Beispiel Predicant Hans Jakob Schmid seine Tiere auch dort weiden lassen wollte, wurde ihm das am 17. September 1655 per Gerichtsbeschluss verboten.
Die Korporation verwaltet rund 180 Hektaren Ackerland und den Gemeindehof mit 20 Hektaren. Mit der Güterzusammenlegung von 1964 wurden die Parzellen neu eingeteilt und betragen heute in der Regel 144 Aren (4 Jucharten). Diese Parzellen werden an die ortsansässigen Landwirte verpachtet. Vorher wurden die Kleinstparzellen (z.T. nur 9 Aren) an die Burger ausgegeben. In früherer Zeit wurden diese Parzellen von den Familien als Pflanzland bewirtschaftet oder als Futterfläche für Schafe, Ziegen, Kühe und Schweine benötigt.
Eine Besonderheit sind auch unsere langen Obstbaum-Alleen. War dieses Obst früher bei den Burgern heiss begehrt, werden die Früchte heute kaum mehr geerntet. Die Apfel-, Birn- und Kirschbäume südöstlich von Niederbipp bieten vor allem im Frühling zur Blütenzeit ein eindrucksvolles und reizvolles Bild, das zum Dorf gehört wie der Jura und der Längwald. Per 1. Januar 2008 wurde die Korporation aufgelöst und in die Burgergemeinde integriert.