Wärmeverbund

Die beiden Verbünde der Burgergemeinde Niederbipp liefern Wärme mit Holzenergie.

Wärmeverbund

Die beiden Verbünde der Burgergemeinde Niederbipp liefern Wärme mit Holzenergie.

Wärme vom „Bipper Wald“

Öffentliche Gebäude der Einwohnergemeinde sowie viele private Mehr- und Einfamilienhäuser sind am Fernwärmenetz angeschlossen.

Einige Kennzahlen zur Schweizer Holzenergie

Energieholzverbrauch 2021: 5.84 Mio. m³
Jährlicher Holznachwuchs 10 Mio. m³
Theoretisches Potenzial: 7 Mio. m³

Mit hiebfesten Argumenten, Entschlossenheit und vorsichtiger Auswahl der idealen Lösung realisierten die 750 Mitglieder der Burgergemeinde Niederbipp eine moderne, zentrale Energieversorgung in der Gemeinde Niederbipp. Über 50 Gebäude werden im Endausbau mit heimischer, nachwachsender Wärmeenergie versorgt werden. Schon im ersten Betriebsjahr sind ungefähr dreiviertel der Gesamtlast angeschlossen. Dieser Umstand hilft, von Anbeginn eine gute Auslastung und Betriebsart der Holzfeuerungsanlage zu erreichen. Das Sprichwort „das Gute liegt so nah“ wird fühlbar in den Wohnstuben. Die über 500 ha Waldfläche der Burgergemeinde Niederbipp produzieren jährlich mehr Restholz als benötigt wird und erst noch mit unschlagbaren Vorteilen. Über vierzig private Wohneigentümer können sich nun beim sonntäglichen Spaziergang im nahegelegenen Wald vom Nachwachsen der „eigenen Wärme“ überzeugen und gleichzeitig den von den Bäumen frisch produzierten Sauerstoff einatmen.

Ein gutes Gefühl!

Zentrale an der Dorfstrasse

Heizzentrale an der Dorfstrasse

Vorgeschichte

Das im Jahr 1979 gebaute Oberstufenschulhaus der Gemeinde Niederbipp wurde seit Anbeginn mit einer Ölkesselanlage beheizt. Später kamen Kindergarten und Sporthalle dazu. Anstehende Schulhauserweiterungen erforderten eine neue Lösung der Energieversorgung. Der ideale Zeitpunkt für die Burgergemeinde zu agieren.

In einigen hundert Metern Entfernung steht das grosse Kommunalgebäude (Räberhus) mit angeschlossener Gemeindeverwaltung und Ortsmuseum. Dank der Bereitschaft der politischen Gemeinde, die Wärme zukünftig von der Burgergemeinde (Contractor) zu beziehen, konnte ein Wärmeverbund realisiert werden. Aber auch viele private, weitsichtige Eigentümer waren sofort Feuer und Flame, die kostbare Wärme aus dem heimischen Wald zu beziehen. Viele ältere, ausgediente Feuerungsanlagen wurden durch den Anschluss an das Nahwärmenetz ersetzt.

Unser Wald und das Gesetz

In der Bundesverfassung werden Artikel zum Schutz und zur Erhaltung des Schweizer Waldes festgehalten. Der Auftrag des
Souveräns an den Bund versteht sich darin, dass der Wald seine Schutz-, Nutz- und Wohlfahrtsfunktionen erfüllen kann. (Art. 77)
Im Waldgesetz ist wörtlich festgehalten, dass die Waldwirtschaft gefördert wird mit dem Ziel, dass der Wald erhalten bleibt und die
wichtigen Grundlagen unseres Seins nachhaltig erfüllen soll. (Art. 1)
Im Schweizer Wald wachsen pro Jahr rund 10’000’000 Kubikmeter Holz. Es werden zur Zeit nur etwa die Hälfte geerntet.
Eine Überalterung der Wälder ist die Folge und die Vitalität geht verloren. Die gesetzlichen Vorgaben werden klar nicht erfüllt. Wo bleibt der Richter?

Im Wald wächst Wärme – Holz als Energie

Wird Holz als Energieträger genutzt, verbindet sich der durch das Sonnenlicht gespeicherte Kohlenstoff mit Sauerstoff. Es wird Abgas in Form von CO2 freigesetzt. Bei nachhaltiger Nutzung kann der Wald mit den nachwachsenden Bäumen dieses CO2 wieder binden und zu Sauerstoff (O2) und Kohlenstoff umformen. Der Kreislauf schliesst sich. Wird werden mit frischem Sauerstoff versorgt und können gleichzeitig die wohlige Wärme der Holzenergie nutzen. Paradiesische Zustände! Aber gesehen und genutzt wollen sie sein. Allein durch die nachhaltige Nutzung unserer eigenen Waldressourcen könnte die Schweizerische Verpflichtung des Kyotoprotokolls um rund 30 % erfüllt werden.

Weiterführende Dokumente

Situationsplan Wärmeverbund 1

Situationsplan Wärmeverbund 2

Technische Daten zum Wärmeverbund 1